Teilprojekt CONNECT: Auswirkungen von Veränderungen auf die Hauptflüsse, Sensitivität der Untersuchungsgebiete

Dieses Teilprojekt wird von Prof. Dr. Michael Becht und Prof. Dr. Tobias Heckmann an der KU Eichstätt-Ingolstadt geleitet. Dr. Sarah Betz-Nutz, Diana-Eileen Kara und Toni Himmelstoß bearbeiten die Forschungsfragen als Wissenschaftliche MitarbeiterInnen.

Schematische Darstellung eines Untersuchunsgsgebietes mit Teilgebieten (graue Flächen links) und dem Haupt-Gerinnenetz. Je nachdem, wie empfindlich/aktiv die Teilgebiete sind, und je nachdem, wie gut sie an den Hauptfluss gekoppelt/angebunden sind, bestimmt sich die Empfindlichkeit des gesamten Gebietes. Der Abfluss im Hauptfluss – und damit dessen Transportfähigkeit für Geröll und Sand – wird über die Schnee- und Gletscherschmelze sowie über den Niederschlag durch den Klimawandel beeinflusst.

In diesem Teilprojekt geht es um die Fortpflanzung lokaler Veränderungen, z.B. durch gesteigerten Sedimenttransport von den Hängen infolge der Eisfreiwerdung von Moränen. Kommt dieses Material bis in das Gerinnenetz und kann es dort durch den Abfluss weiter talabwärts transportiert werden? Oder bilden sich Sedimentspeicher, z.B. weil die Transportkapazität des Flusses nicht ausreicht? Was für Veränderungen können wir im Laufe der Zeitscheiben in den Hauptflüssen beobachten – schneiden sie sich ein oder lagert sich viel Geschiebe ab? Ändert sich vielleicht sogar die Systemstruktur durch Verlegung eines Flussarms oder durch die Entstehung eines neuen Sees infolge der Gletscherschmelze?

In Zusammenarbeit mit allen Teilprojekten soll letztlich die Frage geklärt werden, wie empfindlich (=> Sensitivität) die Untersuchungsgebiete als ganzes auf den Klimawandel reagieren. Eine Kombination aus sehr empfindlichen, aktiven und gut an das Gerinnenetz angebundenen Teilgebieten würde ein Untersuchungsgebiet als sehr sensitiv erscheinen lassen, während geringe Aktivität und/oder schlechte Anbindung (=> Kopplung, Konnektivität) der Teilgebiete an den Hauptfluss für ein weniger sensitives Gesamtgebiet spräche.

In der zweiten Phase des Projekts stehen zwei Perspektiven im Vordergrund. Einerseits müssen Veränderungen in der Vergangenheit, vor allem vor den ersten Luftbildern aus den 1950er Jahren, noch besser aufgeklärt werden. Zum anderen wendet sich der Blick in der zweiten Phase in die nähere Zukunft (bis zum Jahr 2050). Für beide Ansätze setzen wir Computermodelle, sogenannte Landschaftsentwicklungsmodelle (landscape evolution models) ein, die auf der Basis digitaler Höhenmodelle und angetrieben durch Klima- und hydrologische Modelle laufen.