Martelltal / Val Martello

Das Martelltal ist ein süd-südwestliches Nebental des Vinschgaus und Teil der Ortler-Cevedale Gruppe (Galos et al. 2015). Geologisch ist das Martelltal Teil des Ortler-Campo Kristallins; im Hinteren Martelltal dominiert von Quartzphylliten mit Lagen von u.a. Tonschiefern, Marmoren und Gneisen (Mair et al. 2007; Autonome Provinz Bozen-Südtirol 2010). Das inneralpine Klima in den hohen subalpinen und alpinen Lagen weist im Mittel ca. 1000-1500 mm Jahresniederschlag auf, wobei Maxima im Frühsommer soweit im späten Herbst zu verzeichnen sind. Die Vegetation besteht bis ca. 1700 m ü.M. vor allem aus Fichtenwäldern und von 1800 m an aus Lärchen- und Zirbenwäldern. Die Waldgrenze liegt auf 2200-2300 m, wobei sich oberhalb ein Zwergstrauchgürtel anschließt. Im Gebiet sind die Bodentypen podsolierte Braunerden, Podsole sowie Podsolranker vorzutreffen (Autonome Provinz Bozen-Südtirol 2010).

Blick über die Martellerhütte (links) und die schmelzenden Gletscher des Martelltals bis zur Königsspitze (Gran Zebrù, Bildhintergrund Mitte) (Bild: Betz, 02.08.2017).

Das Untersuchungsgebiet liegt im Hinteren Martelltal und umfasst das Einzugsgebiet des Vorfluters Plima, der auf ca. 1860 m ü.M. in den Zufrittsee mündet. Der höchste Gipfel des Einzugsgebiets ist der Monte Cevedale mit 3760 m, womit die Reliefenergie im Gebiet 1900 m beträgt. Das Gebiet ist zu ungefähr 16% vergletschert. Es befindet sich eine Abflussmessstelle auf 2300 m ü.M.